Brno (deutsch: Brünn), die zweitgrößte Stadt Tschechiens, wurde im 13. Jhd. gegründet. Das historische Zentrum erzählt eine fast tausendjährige Geschichte. Die Burg Spilberk thront als Wahrzeichen über der Stadt. Weitere Sehenswürdigkeiten von Brno sind die Kirche des heiligen Petrus und Paulus mit einer für Touristen zugänglichen Gruft aus dem 12. Jhd., das alte Theater Reduta und die Villa Tugendhat. Die Villa wurde vom Architekten Ludwig Mies van der Rohe erbaut, gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie steht für die zeitlose und schöpferische Architektur in der Vorkriegszeit. Weitere Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt sind das alte Rathaus aus dem 13. Jhd. und der Platz der Freiheit.
Unternehmungen in Tschechische Republik
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Im Nordosten von Böhmen und an der Grenze zu Polen befindet sich das meistbesuchte Gebirge Tschechiens, – das Riesengebirge. Das reizvolle Gebiet umfasst eine Fläche von 800 km². Große Teile stehen unter Naturschutz. Weite Landschaften mit zum Teil alpinem Charakter beherbergen beeindruckende Wasserfälle wie den 140 m hohen Pantschenfall und den Elbfall. Zu den schneesicheren Orten des Riesengebirges gehören Spindlermühle und Harrachsdorf. Ein Schaubergwerk bei Pec pod Snezkou (deutsch: Petzer) präsentiert unter der Schneekoppe einen alten Stollen.
Die Adršpach-Teplicer Felsenstadt, die größte Felsenstadt Mitteleuropas, befindet sich östlich von Prag. In dem 17 km² großem Gebiet der Sandsteinfelsen schufen Witterungseinflüsse imposante Schluchten und Formationen. Vor allem bei Kletterern ist dieses Gebiet beliebt. Die Felsen, die wie Nadeln in die Höhe ragen, bieten alle Schwierigkeitsstufen. Die bekanntesten Felsen der Adršpach-Teplicer Felsenstadt tragen fantastische Namen wie Bürgermeister, Liebespaar und Felsenkrone und können auch von einem Leihboot aus besichtigt werden.
Das Gebiet nördlich von Brno wird der Mährische Karst genannt. Hier dominieren bewaldete Hügel, die sich mit tiefen Schluchten abwechseln. Der Fluss Punkva fließt unterirdisch durch die Felsen und schuf dabei eine atemberaubende Grottenlandschaft in 100 m Tiefe. Von den insgesamt 400 Grotten und den Höhlensystemen sind die Tropfsteinhöhlen von Punkevni die meistbesuchten. In einer geführten Tour passieren die Besucher nach einem Kilometer den Macocha-Schlund. Hier erscheint der Himmel oberhalb der steilen Wände wie in weiter Ferne. Erst nach einer Bootsfahrt von einem halben Kilometer auf dem unterirdischen Punkva-Fluss bekommt man wieder das Tageslicht zu sehen.
Die Universitätsstadt Olomouc (deutsch: Olmütz) im Osten Tschechiens ist von Weinbergen und Obstgärten umgeben. Das bedeutendste Bauwerk der Stadt ist die Dreifaltigkeitssäule aus dem 18. Jhd. Sie wurde von einheimischen Künstlern als Dankesgabe zum Ende der Pest erschaffen und gehört seit 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die barocke Dreifaltigkeitssäule von Olmütz ist 35 m hoch und im unteren Teil befindet sich eine Kapelle. Im oberen Teil ist sie mit vergoldeten Statuen, verschiedenen Skulpturen und Apostelfiguren geschmückt.
An der Grenze zwischen Ostböhmen und Mähren verbindet bei Dolni Morava die längste Fußgängerhängebrücke der Welt "Sky Bridge 721" mit einer Länge von 721 Metern die Gebirgskämme Slamnik und Chlum. Die Brücke führt als Einbahnstraße über das Tal Mlynicke udoli in einer Höhe von 95 Metern.
Besucher, die nach der Überquerung des Tals Mlynicke udoli auf der "Sky Bridge 721" noch nicht genug Höhenluft geschnuppert haben und noch höher hinaus wollen, besteigen den ebenfalls bei Dolni Morava gelegenen 710 Meter hohen Sky Walk. Auf der obersten Plattform bietet sich ein Panoramaausblick über das Massiv Glatzer Schneegebirge. In der Ferne sind auch das Altvatergebirge, der Dürrer Berg im Adlergebirge und das Riesengebirge sichtbar.
Das historische Dorf Holašovice (deutsch: Hollschowitz) im Süden Tschechiens entführt seine Besucher in die böhmische Vergangenheit. Nur 15 km von Budweis entfernt, zählt die Siedlung zu den ältesten Orten der Tschechischen Republik. Sie wurde bereits im 13. Jhd. erwähnt und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die barocken Holzhäuser wurden in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts restauriert und sind heute wieder bewohnt. Farbenfrohe Gehöfte, die Dorfschmiede, die Kapelle und zahlreiche Fischteiche lassen die südböhmische Lebensart aus vergangenen Zeiten wieder lebendig werden. Besonders Ende Juli zieht es viele Besucher zum mehrtägigen Jahrmarkt nach Holašovice.
Einen Eindruck von dem Leben der jüdischen Gemeinde Südtschechiens im 19. Jhd. kann man heute noch in dem Ort Třebíč (deutsch: Trebitsch) gewinnen. Seit 1338 gab es ein jüdisches Viertel, jedoch überlebten nur wenige im Viertel den 2. Weltkrieg. Das Viertel wurde restauriert und ist heute das einzige jüdische Denkmal der UNESCO außerhalb von Israel. Erhalten sind zwei Synagogen aus dem 17. Jhd., die gotische St.-Prokop-Basilika, über 100 Häuser des Viertels, der jüdische Friedhof und der zentrale Karlsplatz von Třebíč.
Einst war die bekannte Stadt Karlovy Vary (deutsch: Karlsbad) ein Kurort der Wohlhabenden. Die Liste berühmter Kurgäste umfasst u.a. Johann Wolfgang v. Goethe, Friedrich Schiller, den russischen Zar Peter den Großen, Johann Sebastian Bach und Otto v. Bismarck. Auch in der Gegenwart ist der Ort in Westtschechien mit seinen heißen Quellen ein Besuchermagnet – vor allem für ältere Touristen. Viele historische Gebäude wurden durch Überschwemmungen und Feuer zerstört, doch noch heute finden Touristen schöne barocke Architektur und eine lebendige Kulturszene vor. Sehenswert sind u.a. die Moser-Glasbläserei, die sich am Stadtrand befindet, die Brezova-Porzellanfabrik (Museum), die grünen Parks und die malerische Burg in Richtung der Stadt Loket. Sie thront hoch über dem Fluss Ohre (deutsch: Eger). Eine Verkostung des berühmten Becherovkas sollte man sich ebenso wenig entgehen lassen wie die Karlsbader Oblaten. Im Sommer finden in Karlovy Vary internationale Filmfestspiele statt.
Die Moldau schlängelt sich durch den böhmischen Ort Český Krumlov (deutsch: Krumau oder Krummau) mit seiner historischen Altstadt. Seit 1992 gehört diese zum UNESCO-Weltkulturerbe und beeindruckt durch ihre gut erhaltenen Bürgerhäuser und das Schloss, dessen Kern aus dem 13. Jhd. stammt. Viele sehenswerte Gebäude sind während des Krieges erhalten geblieben. Bei einem Spaziergang durch den malerischen Ort kann man entlang der Stadtmauer, durch mittelalterliche Gassen, vorbei am Schloss und der gotischen St.-Veiths-Kirche, dem Zeughaus und an den Ufern der Moldau schlendern.
Die Kulturlandschaft Lednice-Valtice entstand im 17. Jhd. und ist ein Komplex aus geschützten Gebieten und Parks rund um die Schlösser von Lednice und Valtice in Südtschechien. Beide Anwesen waren 700 Jahre das Eigentum des Adelsgeschlechts Haus Liechtenstein. Diese schufen einen riesigen Park wie aus dem Bilderbuch. Die Kulturlandschaft Lednice-Valtice wurde 1992 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Heute können historische Gebäude, kleine Schlösschen mit herrlichen Aussichten, die archäologischen Funde im Schloss Pohansko, das imposante Lednicer Gewächshaus und die barocke Reithalle besichtigt werden. Im Barockflügel des Pferdestalls entstand 1993 das Malawi Aquarium mit Süßwasser- und Meeresaquarien auf einer Fläche von 360 m².
Die Stadt Kutna Hora (deutsch: Kuttenberg) verdankt der Entdeckung von Silbererz im 14. Jahrhundert ihre Entwicklung zum politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum von Böhmen. Das Erbe dieser glorreichen Epoche spiegelt sich in den zahlreichen und beeindruckenden Sehenswürdigkeiten der Stadt wider, die seit 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Im Stadtteil Sedlec steht die Kirche Mariä Himmelfahrt und auf dem Stadtfriedhof das Ossarium (übersetzt: Beinhaus) unter der Friedhofskapelle. Die historische Altstadt ist vor allem durch den gotischen Dom der heiligen Barbara aus dem 15. Jhd. bekannt. Sehenswert sind außerdem die historische Pflasterung, das Silbermuseum des mittelalterlichen Bergwerks und der Welsche Hof, die einstige zentrale Schatzkammer der Stadt.
Der Nationalpark Národní Podyjí liegt direkt an der Grenze zu Österreich. Aufgrund dieser Lage konnte sich die Natur ungestört in der Zeit des Kalten Krieges entfalten. Dieser Umstand ließ ein Schutzgebiet mit seltenen Holzarten und 77 geschützten Pflanzenarten entstehen. Bartfledermäuse und über 60 weitere Säugetierarten sind im Národní Park Podyjí beheimatet. Man findet an den Ufern des Thaya-Flusses, der im Süden des Nationalparks ein schönes Flusstal bildet, Fischotter, Eisvögel, Seeadler und nistende Schwarzstörche.
Der Nationalpark Sumava ist ein Gebirgszug und der größte Nationalpark der Tschechischen Republik. Er besteht aus 80 % Waldfläche sowie aus zahlreichen Seen, Bächlein, Wasserfällen, Berghochmooren und Sumpfgebieten. Der Naturpark Sumava, auch als Böhmerwald bekannt, wird zusammen mit dem auf der deutschen Seite gelegenen Bayerischen Wald als das „grüne Dach Europas“ bezeichnet. Beide Waldgebiete wurden von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. In Svinná Lada befindet sich ein großes und informatives Besucherzentrum. Vor allem für Freizeitsportler bietet der gebirgige Nationalpark Sumava ideale Voraussetzungen: U.a. Wintersportzentren mit über 300 km Langlaufloipen sowie gut ausgebaute Wander- und Radwege. Viele Bootsverleiher sind bei der Organisation von Kanutouren auf der Moldau behilflich.
Der Fluss Berounka ist ein Zufluss der Moldau und fließt durch Westtschechien. Von seinem Ursprung, – ein Zusammenfluss kleinerer Flüsse bei Pilsen –, bis zur Mündung im Prager Stadtteil Lahovice ist der Fluss 140 km lang. Die Berounka ist ein Magnet für Paddler. Auch für Anfänger und Familienausflüge sind Teilstrecken sehr zu empfehlen, da der Fluss kaum über Stromschnellen verfügt. In den Orten am Fluss gibt es Bootsverleiher, wie z.B. in Bilá Hora. Der Ort ist mit dem Bus von Pilsen innerhalb von zehn Minuten erreichbar. Bei einer Paddeltour geht es auf der gemütlichen Berounka vorbei an der Festung Krivoklat und durch wunderschöne Landschaften. Die historische Altstadt von Beroun (deutsch: Beraun) lädt zu einem schönen Stadtbummel ein.
Die Hauptstadt Prag wird auch als „Stadt der hunderttausend Türme“ bezeichnet. Sie ist malerisch an der Moldau gelegen. Das Stadtbild spiegelt verschiedene architektonische Stilepochen wider. Romanische Rotunden wechseln sich mit gotischen Türmen und Pavillons im Renaissancestil ab, das historische Stadtzentrum mit seiner 1000-jährigen Geschichte gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten gehören die Nationalgalerie, das Nationaltheater, der alte Königspalast, die Karlsbrücke, das Rathaus, der Veitsdom, das St.-Georgs-Kloster und der Palais Lobkowitz. Unweit davon liegt das goldene Gässchen, in dem Franz Kafka zeitweilig lebte. Der Blick über die Moldau, über die die mittelalterliche Karlsbrücke führt, zeigt das altehrwürdige Stadtzentrum von Prag. Auf dem Altstädter Ring steht das Rathaus aus dem Jahr 1338. An der Südseite des Rathauses befindet sich die Astronomische Uhr aus dem frühen 15. Jhd. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die dreischiffige Tynkirche (Teynkirche), der gotische Stadtpalast Haus an der Steinglocke und das Kinsky-Palais (Rokoko). Die barocke St.-Nikolaus-Kirche befindet sich im Stadtteil Malá Strana. Im Viertel Josefov befand sich bis 1896 das jüdische Ghetto. Heute kann man hier den jüdischen Friedhof, die Synagoge, die zu den ältesten Europas zählt, das jüdische Rathaus (16. Jh.) sowie fünf weitere Synagogen besichtigen. Auf dem Wenzelsplatz in der Neustadt, einem lang gestrecktem Boulevard, begann 1989 der passive Widerstand, der in der Samtenen Revolution endete. Hier steht auch das Nationalmuseum und das Denkmal des Nationalheiligen Wenzel. Das neue Rathaus, die Jesuitenkirche St. Ignatius und die Abtei und Kirche Na Slovanech sind ebenfalls sehenswert. Prag ist eine beliebte Stadt für Filmemacher und Künstler. Jedes Jahr findet ab dem 12. Mai das internationale Musikfestival „Prager Frühling“ statt.
In der schönen Stadt Prag erhebt sich auf einem Hügel unweit der Moldau das Viertel Hradschin mit der berühmten Prager Burg. Von hier bietet sich ein wunderschöner Ausblick auf die UNESCO-Stadt Prag. Zum gesamten Komplex der Burg gehören der Veitsdom, in dem die meisten der böhmischen Königshäupter begraben liegen, der Königspalast im gotischen Stil, die Basilika, das romanische St.-Georgs-Kloster und das Palais Lobkowitz. Das Palais stammt aus der Renaissance und beherbergt heute einen Teil der Lobkowitzer Kunstsammlung.
Die bekannteste Sehenswürdigkeit der tschechischen Hauptstadt ist die Karlsbrücke, die die beiden Stadthälften von Prag verbindet. Sie wurde im 14. Jhd. errichtet und überspannt auf einer Länge von über 500 m die Moldau. Der Bogenbrücke wurden barocke Skulpturen angefügt, unter anderem die Statue des Märtyrers St. Johannes von Nepomuk. Viele originale Skulpturen sind im Steingarten des Letná Parks zu besichtigen. Die Karlsbrücke ist eine der ältesten Steinbrücken Europas. Entlang der Brücke gibt es kleine Verkaufsstände für Kunsthandwerk und Straßenmusiker, die ihr einen ganz besonderen Charme verleihen.
Das Schloss Kroměříž (deutsch: Kremsier) war einst ein erzbischöfliches Palais. Heute gehört das Anwesen mit dem angeschlossenen Park und Blumengarten zum UNESCO-Weltkulturerbe. Eins der bedeutendsten Musikarchive Tschechiens befindet sich im Schloss Kremsier und verschiedene Gemälde von Künstlern wie z.B. Tizian sind hier ausgestellt. Der Schlossgarten war ursprünglich ein Gemüsegarten und wurde im 19. Jhd. zu einer beeindruckenden Parkanlage umgestaltet. Skulpturen und zahlreiche Pavillons sind im Park ebenso zu finden wie seltene Bäume, freilaufende Pfaue und ein kleiner Zoo.
Die Stadt Terezin (deutsch: Theresienstadt) liegt im Nordosten des Landes und ist eine alte Festungsstadt. Das historische Zentrum ist heute ein städtisches Denkmalreservat. Die kleine Festung der Stadt diente einst als Militärgefängnis und wurde von 1940 bis 1945 als Gestapogefängnis genutzt. Terezin wurde in dieser Zeit als das Konzentrationslager Theresienstadt bekannt. Rund um die Festung gibt es eine Gedenkstätte mit zahlreichen Ausstellungsorten und Museen. Die Isolationszellen, Hinrichtungsstätten, der jüdische Friedhof und die Kasernen vermitteln den Besuchern einen Eindruck von den Schrecken des Holocausts.
An der Grenze zur Slowakei liegt der Ort Rožnov pod Radhoštěm (deutsch: Rosenau unter dem Radhoscht), der für sein Freilichtmuseum bekannt ist. Im Stadtpark von Rožnov befindet sich ein Teil dieses Museums, das den romanischsprachigen Walachen gewidmet ist: In alten Holzhäusern, darunter sind neben Wohnhäusern u.a. auch eine Kirche und eine Schule, wird das Leben der Walachen aus früheren Zeiten präsentiert. Außer dem alten Schulhaus und der Dorfgaststätte, in der noch heute nach alten Rezepten gekocht wird, kann man im Mühltal die Schmiede, das Sägewerk und das Hammerwerk bewundern. Besonders im August lohnt sich ein Ausflug nach Rožnov pod Radhoštěm, denn dann verwandelt sich der gesamte Ort zu einem einzigen Mittelaltermarkt und es locken unzählige Unterhaltungsangebote.