Die angeblich längste Bar in Russland hat das Chesterfield's, Zemljanoj Val 26, das ein gemischtes Publikum aus Ausländern und Russen anzieht.
Nachtleben in Moskau
In Moskau erfreuen sich Diskos großer Beliebtheit, allerdings nimmt die Zahl der Kneipen und Bars zu, in denen auch Essen serviert wird. In vielen dieser Bars gibt es eine Happy Hour, in der man zwei alkoholische Getränke zum Preis von einem erhält. Einen Mangel an exotischer Unterhaltung gibt es gewiss nicht, und Männer aus dem Westen sind für russische Frauen äußerst attraktiv. In einigen Bars kann es recht gewalttätig zugehen, deshalb sollte man vorher Einheimische fragen, welche Bars gemieden werden sollten.
Moskau hat eine Reihe von rund um die Uhr geöffneten Bars und einige „Nachtrestaurants“, die oft erst um 05.00 oder 06.00 Uhr morgens schließen. In diesen gibt es nicht nur Essen und Trinken, sondern auch Unterhaltung. Bars sind bis 00.00 oder 01.00 Uhr geöffnet. Das gesetzliche Mindestalter für den Konsum alkoholischer Getränke beträgt in Russland 18 Jahre, kaufen darf man Alkohol aber erst ab 21 Jahren. Der Mindestverzehr ist unterschiedlich - in einigen Lokalen gibt es für eine bestimmte Zeit freie Getränke. Live-Musik kann man überall in der Stadt hören, gute Interpreten findet man allerdings nicht immer so leicht. Die meisten Bars und Clubs befinden sich in Hotels oder in deren unmittelbarer Umgebung. Wegen der schwankenden Wirtschaftslage kommen und gehen Bars und Clubs. Die in Russland herausgegebene amerikanische Zeitung eXile (Internet: www.exile.ru) informiert über die aktuelle Kneipenszene.
Da Moskau seit sehr langer Zeit die Landeshauptstadt ist, ist es auch stets ein wichtiges russisches Kulturzentrum gewesen. Zu den bemerkenswertesten Errungenschaften zählt die lange Periode der Ikonenmalerei bis zur Zeit von Peter dem Großen. Der berühmteste Ikonenmaler der russisch-orthodoxen Kirche ist Andrej Rubljow, der sein Atelier im Spaso-Andronikow Monastyr (Andronikow-Kloster), in einem östlichen Vorort der Stadt, hatte. Im 19. Jahrhundert machten sich Maler wie Ilija Repin einen Namen, dessen realistische Werke vor allem die Landbevölkerung und gewöhnliche Menschen porträtieren. Die Werke der konstruktiven Avantgardisten zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurden durch Stalins Regime unterdrückt. Bis vor kurzen war die sozialrealistische Kunst die einzige, die von staatlicher Seite gefördert wurde und im öffentlichen Raum zu sehen war.
In der ehemaligen Sowjetunion war man zu recht sehr stolz auf die eigenen kulturellen Einrichtungen, denn diese zählten häufig zu den besten der Welt. Viele dieser Einrichtungen haben ihren Sitz in Moskau, bemerkenswert sind vor allem Bolshoi-Ballett und -Oper und der Moskauer Zirkus. Im Voraus erworbene Eintrittskarten können recht preiswert sein, die von Schwarzhändlern am Abend der Vorstellung verkauften Karten sind aber meistens recht teuer. Konzert- und Theaterkarten sind an zahlreichen Stellen erhältlich, in großen Hotels und an der IPS-Theaterkasse im Metropol Hotel, Teatralnj Projesd 1/4 (Tel: (095) 927 60 00).
Eine hervorragende Informationsquelle zu den kulturellen Veranstaltungen in der Metropole mit Veranstaltungsverzeichnissen (in mehreren Sprachen, u. a. in Englisch) ist Moscow Out (Internet: www.moscowout.ru).
Kulturelle Veranstaltungen
Der Große Moskauer Zirkus wird seinem Ruf zwar nicht mehr ganz gerecht, bietet aber immer noch gute Unterhaltung. Vorstellungen finden Di-Fr um 19.00 Uhr statt, samstags und sonntags gibt es mehrere Vorstellungen. Der Neue Zirkus befindet sich am Wernadskogo Prospekt 7 (Tel: (095) 930 28 15), der Alte Zirkus am Zwtnoj Bulwar 13 (Tel: (095) 200 06 68). Besonders gut besucht sind die 'weißen Nächte” in Moskau, die im Sommer während des gleichnamigen, jährlichen Festivals stattfinden - mit Musikveranstaltungen, Theateraufführungen, Straßenunterhaltung und Feuerwerk. Auch im Winter wird es nicht langweilig, denn dann findet u. a. das Russische Winterfestival mit Trojka-Fahrten und traditionellen Volksbräuchen statt, das von Weihnachten bis Neujahr dauert. Zu den Veranstaltungen ernsthafterer Natur gehören Dichterlesungen am Puschkin-Monument zu Ehren seines Geburtstags am 6. Juni.
Bars in Moskau
Wer gerne eine Zigarre und einen Cognac genießt, findet im Embassy Club, Brjusov Pereulok 8/10, den passenden, protzigen Rahmen.
Im John Bull Pub, Kutuzovskij Projesd 4, wird recht gute Musik gespielt. Am Wochenende ist die Kneipe bis 03.00 Uhr geöffnet.
In der Moosehead Canadian Bar, Bolshaja Polianka Uliza 54, können sich die Gäste an Buffalo Wings und anderer Barkost erfreuen.
Das OGI Project, Potapovskij Pereulok, erfreut sich sehr großer Beliebtheit.
Der irische Pub Rosie O'Grady's, Znamenka Uliza 9/12, ist beliebt.
Eine neue Bereicherung des Moskauer Nachtlebens ist The News Bar, Petrovka Uliza.
Clubs in Moskau
Etwas eleganter wirkt das Brand, Smolenskij Ploschtschad, eine Disko mit angeschlossener Bar.
Clubs mit einem überwiegend homosexuellen Publikum werden in Moskau zunehmend beliebter. Die meisten Gäste hat das Central Station, Bolshaja Tatarskaja Uliza, das sich fast mit Schwulen-Clubs im Westen messen kann. Auf Homophobie trifft man in Moskau noch sehr häufig, deshalb sollten Besucher es vermeiden, alleine in irgend einen Schwulenclub zu gehen.
Die bekannten internationalen DJs, die von Zeit zu Zeit im Club XIII, Myanitskaja Uliza, erscheinen, ziehen vor allem Ausländer und Russen mit jeder Menge Bargeld an.
Techno-Ravers findet man im Khaos, Timirgazevskaja Uliza 17.
Das Propaganda, Bolshoi Zlatoustinksij Pereulok 7, ist einer der besten Tanzclubs der Stadt, spielt allerdings keinen Techno, manchmal aber Acid Jazz.
Das Titanik im Young Pioneers Stadium, Leningradskij Prospekt 31, ist ein bekannter Techno-Club mit einer netten aber teuren Erholungsecke, die gegen ein extra Eintrittsgeld betreten werden kann.
Live Music in Moskau
Als eine der besten Jazz- und Blueslokale in Moskau gilt der Arbat Blues Club, Aksakow Pereulok 11.
Live-Bands spielen auch im Bunker, Tverskaja Uliza 12.
Jazzfreunde kommen im Jazz Art Club, Begovaja Uliza 5, auf ihre Kosten.
Im Tabula Rasa, Berezhkovskaja Naberezhnaja 28, hängt der Eintritt von der jeweiligen Nacht und Band ab.
In der Voodoo Lounge, Srednij Tischinskij Pereulok 5/7, werden Rock- und Latinomusik gespielt.
Classical Music in Moskau
Das Moskauer Konservatorium, Nikitskaja Uliza 13, ist eine bedeutende Musikakademie und ein Veranstaltungsort für wichtige Konzerte - u. a. hatten hier Werke von Sergej Prokofjew und Dmitrij Schostakowitsch Premiere. Pjotr Tschaikowsky unterrichtete am Konservatorium, starb allerdings 1898, bevor die öffentlichen Konzerte begannen. Einer seiner Studenten, den er für seine Diplomarbeit lobte, war kein geringerer als Sergej Rachmaninow. Konzerte werden sowohl im kleinen wie auch im großen Saal veranstaltet.
Im Tschaikowsky-Konzertsaal, Triumphalaja Ploschtschad 4/30, finden Sinfonie- und Kammerkonzerte, besondere Festivals, Aufführungen russischer Volkstänze sowie Orgel- und Chormusik statt.
Opera in Moskau
Die Arbat-Oper, Arbat Uliza 35, ist das neueste Moskauer Musiktheater. Zwar ist es recht klein, eignet sich aber ideal für Kammeropern von Pergolesi, Rimsky-Korsakoff, Poulenc und anderen.
Dance in Moskau
Das Bolschoi Theater, Teatralnaja Ploschtschad 1, ist eines der weltweit renommiertesten Theater- und Opernensembles. Vorstellungen finden von Sept.-Juni täglich um 19.00 Uhr statt, am Wochenende werden auch Matineen gegeben. Das Bolschoi wurde 1773 gegründet, erlangte allerdings erst 1918 weltweite Berühmtheit. Mehrere Jahrzehnte lang (bis 1995) stand das Bolschoi unter der Leitung von Juri Grigorowitsch, der zusammen mit einigen herausragenden Tänzern das internationale Ansehen des Ensembles förderte. Das Bolschoi Theater ist in einem imposanten neoklassizistischen Gebäude aus dem Jahr 1824 untergebracht, das für seine Größe und ausgezeichnete Akustik bekannt ist.
Besucher sollten dem Stanislawskij-und-Nemirowitsch-Dantschenko Musiktheater (auch als 'Stasic' bekannt), Bol Dmitrowka Uliza 17, einen Besuch abstatten. Das 1940 gegründete Theater verfügt zwar nur über einen kleinen Saal, veranstaltet aber ausgezeichnete Aufführungen - der hier gezeigte Schwanensee genießt einen hervorragenden Ruf.
Theatre in Moskau
Das Maly Teatr (Kleines Theater), Teatralnaja Ploschtschad 1, war besonders im 19. Jahrhundert für seine politischen und gesellschaftssatirischen Stücke bekannt. Auch die Werke einiger berühmter russischer Dramatiker wurden hier uraufgeführt, u. a. von Nikolai Gogol. Vorstellungen finden täglich um 19.00 Uhr statt, die meisten davon allerdings in Russisch.
Die führende Theatertruppe Moskaus ist das MKHAT imeni Chekhova (Tschechow-Künstler-Theater), Kamergerskij Pereulok 3, das als Moskauer Künstlertheater 1898 gegründet wurde. Die hier aufgeführten Stücke von Anton Tschechow unter der Regie von Konstantin Stanislawski, revolutionierten das Schauspiel in Europa. Heute ist das Theater zwar nicht mehr avantgardistisch, es wird aber weiterhin nach der Stanislawski-Methode gearbeitet.
Der ausgezeichnete Ruf des Taganka-Theater, Zemljanoij Val, beruht vor allem auf den hier aufgeführten modernen Klassikern, wie z. B. Doktor Schiwago und Der Meister und Margarita.