Die Geschichte von Florenz

Florenz wurde im Jahr 59 v. Chr. als Siedlung für ehemalige Soldaten gegründet und erhielt von Julius Caesar den Namen 'Florentia'. Die Stadt wurde im Stil eines Militärlagers in einem Rastermuster gebaut. Die günstige Lage auf der Hauptroute zwischen Rom und dem Norden führte dazu, dass die Stadt sich schnell als Handelszentrum etablierte.

Florenz wird häufig als die Wiege der Renaissance bezeichnet und verdankt dem Mittelalter einen großen Teil seines Reichtums. Das Bankwesen wurde durch den profitablen Wollhandel der Stadt zu einem lohnenden Geschäft, und so begann man im Jahr 1235 in Florenz den Florin zu prägen - die erste Goldmünze, die zum allgemeinen Zahlungsmittel in Europa wurde. 

Von 1328 bis 1434 war Florenz ein unabhängiger Stadtstaat, der durch eine Gruppe von Bürgern bestehend aus ausgewählten Kaufleuten und Bankiersfamilien regiert wurde. Volksaufstände führten dazu, dass zeitweise öffentliche Ämter auch von Bürgern der mittleren und unteren Handwerker-Klasse besetzt wurden.

Die Bankiers gaben einige der schönsten Kunstwerke und Bauten der Stadt in Auftrag. Auf die Namen Strozzi, Rucellai und Pitti trifft man überall in Florenz. Allerdings war es das Geschlecht der Medici, das die Stadt über 300 Jahre lang, wenn auch mit Unterbrechungen, regierte und der Renaissance-Kunst zu ihrer größten Blütezeit verhalf - sowohl die Malerei Botticellis, die Skulpturen Michelangelos als auch die rustikalen Paläste von Michelozzo konnten unter ihrer Herrschaft prachtvolle Formen annehmen.

Durch das Aussterben der Medicis ging Florenz im Jahre 1737 an Francis Stephen, Herzog von Lothringen und Ehemann von Maria Theresa von Österreich. Dies führte zur Aufnahme der Toskana in die Hoheitsgebiete der österreichischen Krone. 1859 endete die österreichische Herrschaft durch die Niederlage gegen Frankreich und dem Königreich Sardinien-Piemont. Die Toskana wurde 1861 zur Provinz des Vereinigten Königreichs von Italien.

Florenz ersetzte 1865 Turin als Hauptstadt Italiens. In dem Bemühen die Stadt zu modernisieren wurden der alte Markt in der Piazza del Mercato Vecchio und viele mittelalterliche Häuser zerstört und durch neuere Gebäude ersetzt. Die Piazza della Repubblica wurde erheblich erweitert und ein großer Triumphbogen wurde am westlichen Ende errichtet, obwohl dies von vielen kritisiert wurde. Florenz wurde  1871 von Rom als erste Hauptstadt des Landes abgelöst. 

Im 19. Jahrhundert hatte sich die Bevölkerung von Florenz verdoppelt, im 20. Jahrhundert sogar verdreifacht. Tourismus, Handel, Finanzdienstleistungen und die Industrie florierten.  Während des zweiten Weltkrieges wurden beim Rückzug der deutschen Truppen alle Brücken der Stadt zerstört. Einzig die Ponte Vecchio blieb erhalten. Angeblich befand Hitler persönlich die Brücke zu schön, um sie zu zerstören.

1966 trat der Arno über die Ufer und zerstörte Häuser und Kunstwerke. Obwohl die Behörden wussten, dass die Flut kam, gaben sie keine Warnung raus, außer einem Anruf an die Juweliere auf der Ponte Vecchio. Freiwillige aus der ganzen Welt kam zur Rettung der Bücher und Kunst, aber fast 50 Jahre später gibt es noch immer Werke die auf ihre Restauration warten.