Die Hauptstadt Minsk wurde 1067 erstmals urkundlich erwähnt. Außer den Ruinen der mittelalterlichen Kathedrale (12.
Jahrhundert) und einigen Bauwerken aus dem 17. Jahrhundert sind jedoch
nur wenige alte Gebäude erhalten geblieben. Als wichtiger
Verkehrsknotenpunkt wurde Minsk im 2. Weltkrieg völlig zerstört und ist
heute eine moderne Stadt mit breiten Straßen, reizvollen Parks und
einem reichhaltigen Kulturangebot. Es gibt zahlreiche Museen: das Nationalmuseum für Geschichte und Naturkunde und das Volkskundemuseum
sind besonders sehenswert. Den drei bekanntesten belorussischen
Dichtern Kolas, Kupala und Brovka sind ebenfalls Museen gewidmet.
Interessant sind außerdem die Nationalgalerie mit wunderschönen Ikonen und das Museum des 2. Weltkriegs. Im Kulturpalast werden Wanderausstellungen gezeigt. Die Kunstgalerie ist vor allem auf moderne Kunst spezialisiert. Öffnungszeiten der Museen: Di-So 10.00-19.00 Uhr.
Ausflüge:
Im Vorort Troitskoje Predmestje erhält
man einen Eindruck, wie Minsk früher einmal ausgesehen hat. Man
spaziert vorbei an hübschen, im 19. Jahrhundert erbauten Häusern, deren
Fassaden in gelb, grün oder warmen Rottönen gehalten sind. Aus dem
Zeitalter des Barock stammen die Heiliggeistkathedrale (1642), die St. Peter und Paul-Kathedrale (1613) und die Maryinsky-Kathedrale, die in ihrer ursprünglichen Form wieder aufgebaut wurde. Am Mascherov Prospekt befinden sich nicht nur die großen Hotels, sondern auch einige imposante klassizistische Gebäude wie der Kulturpalast. Rund 22 km von der Hauptstadt entfernt, in malerischer Umgebung vor den Toren des Dorfes Raubitschi, liegt ein besuchenswertes Volkskundemuseum, das in einer ehemaligen Kirche untergebracht ist. Unbedingt einplanen sollte man einen Ausflug zum idyllischen Minsker See mit
seinen vielen hübschen Inselchen. Von Fichtenwäldern umgeben, ist der
See ein beliebtes Naherholungsgebiet (10 km von Minsk).
Unternehmungen in Belarus
Weite Ebenen, malerische Dörfer, Burgen und Klöster, ausgedehnte Wälder, 3000 Flüsse, 10.000 Seen und reizvolle Hügellandschaften erwarten den Feriengast.
Urlaubsorte & Ausflüge
60 km von der Hauptstadt entfernt erinnert das Denkmal von Chatyn an das gleichnamige Dorf, das im 2. Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht niedergebrannt wurde. Das Auferstehungskloster in dem kleinen Dorf Schirowitsa, 190 km von Minsk, wurde im 15. Jahrhundert errichtet, Konvent und Theologisches Seminar stammen aus dem 17./18. Jahrhundert. 120 km von Minsk entfernt liegt die Kleinstadt Mir mit einem alten Jüdischen Friedhof und einem Schloss aus dem 15. Jahrhundert. Nesvisch, etwa 200 km von Minsk, ist eine historische Stadt mit vielen alten Bauwerken. Die Residenz der einst hier ansässigen Familie Radjiwill ist eines der schönsten Schlösser des Landes. Nur wenige Schritte entfernt steht die prächtige katholische Kirche, die im 16. Jahrhundert von dem italienischen Architekten Bernardoni erbaut wurde. Sehenswert sind vor allem die herrlichen Fresken.
In Witebsk (270 km von Minsk) wurde Marc Chagall geboren. Ihm ist ein Kunstzentrum gewidmet und sein Geburtshaus kann besichtigt werden. Witebsk ist eine der ältesten Städte des Landes, 1994 wurde die 1020-Jahrfeier begangen. Die slawische Stadt Polotsk - 100 km von Witebsk - wurde im 9. Jh. gegründet und war Zentrum des Christentums im alten Rus (»Reich«). Die St. Sophienkirche (11. Jahrhundert) und die für ihre Fresken bekannte Jefrossinija-Erlöserkirche (12. Jahrhundert) sind steinerne Zeugnisse dieser Zeit. Imposant sind auch die beiden Burgen in der Nähe. Höhepunkt jedes Aufenthaltes in Brest ist zweifelsohne ein Besuch der alten Brester Festung, die während des 2. Weltkriegs auch gegen die deutschen Invasionstruppen verteidigt wurde. Ein Museum erzählt die Geschichte des Bauwerkes und im Geschichts- und Archäologiemuseum sind Exponate zur Stadtgeschichte ausgestellt, die bis in das 13. Jahrhundert zurückreicht. Nicht weit von Brest, nahe der polnischen Grenze, fühlt man sich um Jahrhunderte zurückversetzt. 500 Jahre alte Baumriesen stehen im Landschaftsschutzgebiet Belavezhskaja Puschtscha. Hier leben die seltenen Wisente noch in freier Wildbahn. Hauptsehenswürdigkeiten in Grodno, der fünftgrößten Stadt des Landes, sind die Altstadt, die Kalosch-Kirche und die alte Burg (beide 11. Jahrhundert). Im Norden und Nordwesten des Landes unweit der Grenze nach Litauen und Lettland liegt die Braslaver Seenplatte. Die 30 großen und kleinen Seen sind in Wälder eingebettet und bieten gute Wassersportmöglichkeiten. Im Belawescha Wald leben seltene Wildtiere wie Wisente, Bären und Wölfe in ihrer natürlichen Umgebung. Wandern kann man auch im Naturschutzgebiet Bereschinskij, das sich von der Quelle der Beresina bis zum Paliker See hinzieht. Urwälder, Feuchtgebiete, tiefe Flüsse und eine reiche Tier- und Pflanzenwelt machen die Region zu einem einzigartigen Naturparadies, das von der UNESCO in die Liste schützenswerter Biotope aufgenommen wurde.