Nachtleben in San Francisco

Schon seit dem Goldrausch erfreut sich diese Stadt eines ausgesprochen lebhaften Nachtlebens. Die Restaurants und Bars füllen sich schon am frühen Abend, sind lange geöffnet und die allgemein lässige Einstellung der Menschen wirkt sich auch auf den Lebensstil aus. Da es mehr als 2000 Bars und Kneipen gibt, bleibt man nicht lange durstig, allerdings ist es um so schwerer, nüchtern zu bleiben. Die Vielfalt ist ebenfalls sehr groß, deshalb gibt es hinsichtlich der Kleidervorschriften, Öffnungszeiten, etwaigen Kosten eines Gedecks und Verhaltensweisen keine Faustregeln; am besten setzt man sich bei konkreten Fragen direkt mit den jeweiligen Lokalitäten in Verbindung. Im Grunde ist so ziemlich alles erlaubt, was besonders für die etwa 200 Schwulen- und Lesbenclubs gilt, von denen viele so beliebt sind, dass sie zu konventionellen Hetero-Clubs zu werden drohen. Nachtclubs ändern ständig ihre Namen und Identität, denn die Club-Szene ist sehr unbeständig, die Musik aber bleibt - von eleganter Klavieruntermalung bis zu House und Acid-Jazz. Viele Clubs verlangen Eintritt, man kann aber tagsüber in angesagten Cafés und Plattenläden Flugblätter bzw. Einladungskarten bekommen, mit denen man umsonst oder am frühen Abend zumindest zu ermäßigtem Eintritt hereingelassen wird. Das gesetzliche Mindestalter zum Alkoholkonsum beträgt 21 Jahre, und man sollte einen Ausweis vorweisen können. Restaurants, Nachtclubs und Bars haben im Allgemeinen eine Schankerlaubnis von 06.00 bis 02.00 Uhr.

In einigen Gegenden - besonders in denen mit einer jungen, lebhaften Straßenszene - bietet das Nachtleben sehr viele verschiedene Ausgehmöglichkeiten, u.a. Downtown, South of Market (SoMa) und Castro. Um herauszufinden, wo etwas los ist, sollte man einen Blick in die aktuelle Ausgabe des SF Bay Guardian oder den rosafarbenen Teil der Sonntagsausgabe des San Francisco Examiner and Chronicle werfen.

Kultur

Das kulturelle Leben ist in San Francisco genauso vielfältig wie die Menschen unterschiedlichster Herkunft in der Stadt. Die Kunst hat hier ihre ganz eigene Energie und Dynamik und im Mission-Viertel sieht man sie in Form von Wandmalereien an Häusermauern. Die zweckmäßig errichteten Gebäude des Civic Centre stehen ganz im Namen der Musik und in SoMa sind wichtige Museen und die aufregendste visuelle Kunst der Welt zu Hause. Rund um den Union Square liegt die Theatergegend. Der Acid Rock stammt aus den LSD-Tagen der sechziger Jahre und wurde von Bands wie Jefferson Airplane und The Grateful Dead der Hippie-Generation beschert, während der 'Summer of Love' 1967 ein neues kulturelles Bewusstsein schuf. Gitarrist Carlos Santana, der ein Comeback hatte, hat sich hier niedergelassen und spricht noch heute von der Kreativität, die der LSD-Konsum freisetzte. Bis heute ist die Stadt beliebte Wahlheimat für Künstler aller Art und spiegelt die Bandbreite der kulturellen Vielfalt wider. Zwar steht San Francisco nicht mehr ganz so stark im Ruf, ein Wegbereiter für Neues zu sein, denn viele Ideen, für die frühere Generationen kämpften, z.B. in den 1970er Jahren für die Rechte der Homosexuellen, werden jetzt stärker akzeptiert. Nach wie vor gibt es viel alternatives, experimentelles Theater, aber auch traditionellere Bühnenstücke werden erfolgreich inszeniert. Anregendes für Geist und Sinne findet man in dieser Stadt jedoch allerorten - von Straßenkünstlern, die vom kommunalen Kunstausschuss genehmigt wurden, bis zum Sinfonieorchester der Stadt.

Beim Kartenbüro Tix Bay Area, 251 Stockton Street (Tel: (415) 433 78 27) kann man im voraus Eintrittskarten zum vollen Preis bekommen (auch telefonisch), aber auch zum halben Preis am Veranstaltungstag (keine telefonische Bestellung). Nützliche Informationen zum Theaterprogramm in der Stadt findet man auch im Internet (www.theatre.com/sanfrancisco).

Kulturelle Veranstaltungen

San Francisco scheint niemals zur Ruhe zu kommen, und es findet immer irgendein Fest oder eine Parade statt. Im Juni kann man die Gay Freedom Day Parade miterleben, die vom Embarcadero am Hafen bis zum Civic Center zieht. In diesem Monat beginnt auch das Stern Grove Midsummer Music Festival mit seinen über zwei Monate verteilten Aufführungen der darstellenden Künste. Das letzte Wochenende im Juli ist dem San Francisco Jazz & Wine Festival am Embarcadero Centre gewidmet. Besonders viel los ist aber im September, wenn das jährliche Blues Festival und die Freiluftopernaufführungen Opera in the Park stattfinden. Schließlich gibt es Ende Oktober an verschiedenen Veranstaltungsorten das zweiwöchige San Francisco Jazz Festival, eines der größten und besten überhaupt, zu dem Stars aus der ganzen Welt anreisen.