Geschichte, Sprache und Kultur in Moldau
Sprache in Moldau
Amtssprache ist Moldauisch (lat. Schrift), ein Dialekt der rumänischen Sprache. Geschäftssprache ist meist Russisch. Nach dem Anschluss an die Sowjetunion 1940 wurde in Moldau die kyrillische Schrift eingeführt, um dem Land dadurch eine »nationale Identität« zu verleihen. Das lateinische Alphabet wurde 1989 wiedereingeführt, aber nach 45 Jahren Sowjetherrschaft fiel es vielen Leuten schwer, Moldauisch zu sprechen. Russisch ist immer noch die meistgesprochene Sprache; daneben auch Ukrainisch, Gagausisch (eine Turksprache) und andere Sprachen von Minderheiten. Gelegentlich werden Englisch und Französisch als Fremdsprache verstanden, vor allem in den Großstädten.
Moldauisch unterscheidet sich von dem in Rumänien gesprochenen Rumänisch insbesondere in der Aussprache, z.B. wird das s in Moldau deutlich härter ausgesprochen als in Rumänien. Auch in der Grammatik gibt es einige Unterschiede. Der Wortschatz hingegen ist fast gleich. In Moldau finden einige russische Lehnwörter Verwendung, während im eher westlich orientierten Rumänien vor allem französische und englische Wörter zu finden sind. Linguisten sehen Moldauisch nicht als eigene Sprache, sondern als Dialekt des Rumänischen. Die Bezeichnung Moldauisch ist somit ausschließlich politisch begründet. Per moldauischem Gesetz sind Moldauisch und Rumänisch gleichgestellt; in Schulen, den Medien, sowie in einigen Verwaltungsbereichen wird die Bezeichnung Rumänisch verwendet.
In Transnistrien sind neben Moldauisch auch Russisch und Ukrainisch Amtssprachen, in Gaugasien Russisch und Gaugasisch.