Besonders lebhaft geht es in der Transvestitenbar Albury, 6 Oxford Street, zu, wo das Publikum zum Mitmachen aufgefordert wird.
Die Oxford Street bildet das Herzstück von Sydneys Schwulen- und Lesbengegend. Die Szene ist vielleicht nicht mehr ganz so extrem wie zu ihrer Blütezeit in den achtziger Jahren, bietet dafür mittlerweile aber unzählige Cafés und Clubs für Homo- und Heterosexuelle. Diese haben die früher anrüchigen Bars mit Ledermobiliar und dergleichen ersetzt. Einschlägige Etablissements findet man jedoch nach wie vor im traditionellen Rotlichtviertel in Kings Cross.
Früher gingen die Bewohner Sydneys besonders häufig in dem Hafen- und Lagerhausviertel The Rocks aus. Damals war es für die Arbeiter in Sydney ein regelrechtes Ritual, nach Feierabend in die Kneipen zu gehen und dort bis spät in die Nacht zu bleiben - bis zur Sperrstunde. Heute sind diese Kneipen weniger finster, denn sie haben sich auf den Strom der vielen auswärtigen Besucher eingestellt. Auf der anderen Seite der Bucht, an der Hafenterrasse des Bennelong Point, kann man direkt unterhalb des Opernhauses sitzen. Die Getränke dort sind nicht gerade billig, dafür wird man durch den herrlichen Blick über den ganzen Hafen entlohnt.
Sydneys Nachteulen tragen besonders gerne Designersachen, und die Türsteher der schickeren Clubs halten sich an strikte Kleidervorschriften und Ausweiskontrollen. Für aktuelle Informationen über Ausgehmöglichkeiten gibt es die kostenlosenen, wöchentlich erscheinenden Magazine Drum Media, Revolver und 3D World, die in fast allen Buchhandlungen und Plattenläden im Stadtzentrum erhältlich sind. Hier findet man auch den Sydney Star Observer für die Schwulen- und Lesbenszene. Das Metro-Magazin bietet ähnliche Informationen und ist eine Beilage der Freitagsausgabe der Tageszeitung Sydney Morning Herald. Auch im Internet findet man unter www.sydneytribe.com oder www.sydney.sidewalk.com.au ständig aktualisierte Informationen.
Die Schankstunden werden in Sydney sehr locker gehandhabt, und deshalb findet man hier zu jeder Tages- und Nachtzeit eine geöffnete Kneipe. Das gesetzliche Mindestalter für den Konsum alkoholischer Getränke ist 18 Jahre.
In Sydney ist der Nachtclubbesuch eine ernstzunehmende Sache. Deshalb sollte man sich eher zu viel als zu wenig herausputzen und auf lange Warteschlangen am Eingang gefasst machen.
Vor einiger Zeit drohte der Live-Rockszene in Sydneys Pubs wegen der viele Pokerautomaten, die man dort aufstellte, fast das Ende; doch jetzt ist die Zahl der guten Lokalitäten wieder am Steigen.
Kultur
Das Kulturleben in Sydney ist auf einzigartige Weise sehr vielschichtig - von der klassischen Musik am hiesigen Opernhaus bis zur neuesten, experimentellen Performance Art. Im Opernhaus finden jedes Jahr etwa 3000 Vorstellungen statt. Der Schwerpunkt liegt auf klassischer Musik, Oper, Theater und Tanz. Das Interesse der Bürger Sydneys an diesen Vorführungen ist groß, was wahrscheinlich der Grund dafür ist, dass die darstellenden Künste in der Stadt eine solche Blüte erleben.
Die Ureinwohner Australiens und die Bewohner der Torres Strait-Inseln tragen erheblich zu Sydneys Kulturleben bei. Das Survival Festival, das jedes Jahr am 'Australientag', dem 26. Januar, stattfindet, ist ein alternatives Fest der Ureinwohner zu den traditionellen Nationalfeierlichkeiten. Dabei wird die Kultur der Ureinwohner und der Torres Strait-Inselbewohner mit Musik, Tanz, Kunstausstellungen und kulinarischen Spezialitäten gefeiert. Das Bangarra Dance Theatre zeigt mit seinen Vorführungen die zeitgenössische Form dieser Kultur und verbindet traditionelle Elemente mit modernem Tanz.
Eintrittskarten sind bei Ticketek (Tel: (02) 92 66 48 00. Internet: www.ticketek.com.au) und Ticketmaster (Tel: 13 61 00, nur in Australien. Internet: www.ticketmaster.com.au) erhältlich. Am Halftix-Kiosk in der 201 Sussex Street, Darling Park (Tel: (02) 92 86 33 10), können am Tag der Vorstellung vergünstigte Eintrittskarten erstanden werden.
Das Interesse in Sydney an Sinfonieorchestermusik, Chorgesang und Oper ist groß, leider wird die klassische Musikszene nur von einer Handvoll Interpreten und Aufführungsorten bestimmt.
Während des Sydney Festival, das jedes Jahr im Januar stattfindet, werden es Open-Air-Konzerte und Straßentheater von Weltniveau geboten. Der Schwulen- und Lesben-Karneval Gay & Lesbian Mardi Gras findet einen Monat lang im Februar/März statt und ist für seine farbenprächtige Parade entlang der Oxford Street bekannt, die jedes Jahr eine halbe Million Zuschauer anzieht.
Die traditionelle 12-tägige Royal Easter Show bringt jedes Jahr zu Ostern das Landleben in die Stadt. Das Festival of the Winds ist der größte Wettbewerb im Drachensteigen in Australien und wird jedes Jahr im September am Bondi Beach abgehalten. Begabte Drachenbauer aus Australien und dem Ausland kämpfen hier um den Titel des besten selbstgemachten Drachens.
Das Manly Jazz Festival, das jedes Jahr an dem langen Wochenende im Oktober stattfindet, an dem auch der australische Tag der Arbeit gefeiert wird, ist das größte und bekannteste Jazzfestival in Australien. Diverse Jazzarten werden hier gespielt - traditioneller Jazz, Big Band, Fusion, Bebop und zeitgenössischer Jazz. An demselben langen Wochenende im Oktober findet auch der Sleaze Ball in den Fox Studios statt, an dem sich etwa 16.000 Schwule und Lesben nach einem bestimmten Grundthema verkleiden und die ganze Nacht durchfeiern. Die Einnahmen des Balls werden für die Finanzierung des Mardi Gras Festivals verwendet.
Besonders lebhaft geht es in der Transvestitenbar Albury, 6 Oxford Street, zu, wo das Publikum zum Mitmachen aufgefordert wird.
In Sydney sollte man auf jeden Fall einer der ausgefallenen Transvestitenbars der Stadt einen Besuch abstatten. Die beste ist Annie's Bar im Carrington Hotel, 563 Bourke Street.
Das beeindruckende Civic, 388 Pitt Street, ist eine elegante Bar im Art Deco-Stil.
In der Darlo Bar, 306 Liverpool Street, und dem Bank Hotel, 324 King Street, im Stadtzentrum trifft sich ein junges Publikum bei Bier und Billiard.
Das East Village, 234 Palmer Street, ist ein klassischer Sydney Pub der kultivierteren Art.
Vom ECQ, 69 Macquarie Street, hat man eine wunderbare Aussicht auf die Hafenbrücke.
Im Imperial, eine Transvestitenbar in der 35 Erskineville Road, findet die berühmte Priscilla-Show statt.
Von vielen der schicken Bars in Sydney hat man eine atemberaubende Aussicht. So kann man vom International, 14. Stockwerk, 227 Victoria Street, die Skyline der Stadt bewundern.
Für die ganz Unermüdlichen gibt es das Kings Cross Hotel, 248 William Street, das rund um die Uhr geöffnet ist.
In der Middle Bar, 383 Bourke Street, gehen die Jungen und Schönen der Stadt ein und aus.
The Establishment in der 252 George Street macht seinem Namen alle Ehre und ist der In-Treff für einen Drink nach Arbeitsschluss. Zu dieser schicken, riesigen Bar gehört auch die exklusive Hemmesphere-Cocktailbar.
Zu den erwähnenswerten Nachtclubs gehört auch der Club 77 in der 77 William Street.
Die glamouröse High Society der Nachtclubbesucher in Sydney verkehrt im Cove in der Pirrama Road.
Ein Ausgehtipp bleibt weiterhin das Gas in der 47 Pitt Street.
Das Home The Venue an der Cockle Bay Wharf hat vier verschiedene Bereiche, in denen Funk-, Techno-, Two-Step- und Diskomusik gespielt werden.
Die alteingesessene Q Bar, 44 Oxford Street, ist eine verlässliche Wahl für einen Diskobesuch unter der Woche.
Feiern bis in die frühen Morgenstunden kann man sehr gut im Sugareef in der 20 Bayswater Road.
Das Tank, 3 Bridge Lane, gehört zum Establishment-Komplex.
The Chinese Laundry, 111 Sussex Street, verbindet sehr laute Beschallung mit bizarrer orientalischer Einrichtung.
Newcomer-Bands treten immer wieder im Annandale Hotel, 17 Parramatta Road, auf.
Jazz-Fans können im Basement, 29 Reiby Place, Interpreten von Weltklasse spielen hören.
Das Conservatorium of Music, Macquarie Street, ist Veranstaltungsort für Sinfonie-, Blasmusik- und Kammerkonzerte. Auch Jazz Big Bands treten hier auf.
Im Hopetoun Hotel, 416 Bourke Street, gehört zu den Orten, an denen man am besten noch wenig bekannte, aufstrebende Bands hören kann.
Bekannte internationale und nationale Bands spielen live im Metro in der 624 George Street.
Das Newtown RSL in der 52 Enmore Road ist ein Tempel für Live-Musik. Viele bekannte Größen in der Rock-Musikszene treten hier auf.
Der Pier One, in der Hickson Road, zieht Jazz-Fans magnetisch an.
Etablierte internationale und australische Gruppen treten im Sydney Entertainment Centre in der Harbour Street auf.
Kleinere Aufführungen zeitgenössischer Musik finden meistens in der Eugene Goossens Hall, ABC Ultimo Centre, Harris Street.
Das Opernhaus, Bennelong Point, steht als Aufführungsort für klassische Musik an erster Stelle, allerdings ist die Akustik in der Konzerthalle bekannterweise unzureichend. Das Sydney Symphony Orchestra (Tel: (02) 93 34 46 44. Internet: www.symphony.org.au) hat deshalb sogar mit einem Boykott des Konzertsaales gedroht. Der Sydney Philharmonia Choir (Tel: (02) 92 51 20 24), die Opera Australia (Tel: (02) 93 19 10 88) und das Australian Chamber Orchestra (Tel: (02) 82 74 38 00. Internet: www.aco.com.au) halten allerdings immer noch die Mehrzahl ihrer Vorführungen im Opernhaus ab.
Kleinere Orchester spielen klassische Musik im Rathaus (Sydney Town Hall), 483 George Street.
Im Belvoir Street Theatre, Belvoir Street, sind schon Schauspielergrößen wie Geoffrey Rush und Cate Blanchett aufgetreten.
Der führende Veranstaltungsort für Kabarettvorstellungen ist das Café Nine, 37 Ultimo Road.
Das am längsten etablierte Theater in Sydney ist das Ensemble, 78 McDougall Street.
Die Theaterstücke junger Nachwuchsdramatiker werden am Stables Theatre, 10 Nimrod Street, auf die Bühne gebracht.
Das bedeutendste Theaterensemble der Stadt ist die Sydney Theatre Company deren stilvolle Aufführungen vor allem in den Wharf Theatres am Pier 4 in der Hickson Road und im Opernhaus gesehen werden können.
Für zeitgenössisches, politisch eher links angesiedeltes Theater sind The Performance Space, 199 Cleveland Street und das Seymour Theatre Centre in der Cleveland Street und der City Road die besten Adressen.
Das Australian Ballet inszeniert vor allem traditionelle Stücke, die während der Sommer- und Wintersaison im Opernhaus stattfinden.
Das von der Kultur der Ureinwohner beeinflusste Bangarra Dance Theatre ist für seine Mischung aus zeitgenössischem und traditionellem Tanz bekannt.
Musicals werden im Capitol Theatre, 13 Campbell Street, im State Theatre, 49 Market Street und im Lyric Theatre, Star City, 80 Pyrmont Street aufgeführt.
Die Sydney Dance Company, das führende moderne Tanzensemble der Stadt, ist jedes Jahr für zwei Spielzeiten im Opernhaus zu sehen.
Das Star City Casino, 80 Pyrmont Street, ist ein Gebäudekomplex, der auf dem Gelände einer ehemaligen Schiffswerft für 60 Millionen australische Dollar errichtet wurde und jetzt ein Kasino, ein Theater, ein Restaurant und ein Hotel beherbergt.