Mobilität vor Ort in London
Das U-Bahn- und Busnetz wird von Transport for London betrieben (Tel: (020) 72 22 12 34.).
Das Oyster-Bezahlsystem von Transport for London funktioniert mit Plastikkarten, den Oyster Cards, die mit einem Guthaben aufgeladen sind, das bei Nutzung abgebucht wird. Sie erweisen sich am günstigsten für einfache Fahrten mit dem Bus, der U-Bahn, DLR, Overground und mit fast allen National Rail-Zügen. Visitor Oyster Cards können nicht vor Ort erworben werden, sondern müssen mindestens 10 Tage vor der Reise bestellt werden. Die Oyster Cards bieten eine automatische tägliche und wöchentliche Preisdeckelung in den Zonen 1-9. Das lohnt sich vor allem für Vielfahrer bzw. durchschnittlich nach drei Fahrten. Kinder unter 11 Jahren können die öffentlichen Verkehrsmittel in London kostenlos nutzen, wenn sie in Begleitung eines Erwachsenen sind. Ein Erwachsener kann bis zu vier Kinder begleiten. Kinder im Alter von 5-10 benötigen für das kostenlose Fahren eine Zip-Oyster-Fotokarte.
Tipp: Wer die Grenze bis zur Preisdeckelung vermutlich nicht erreichen wird, nutzt statt einer Oyster Card einfach seine Kredit- oder Bankkarte, sofern diese das Zeichen für kontaktloses Bezahlen trägt. Auch mit einer Kredit- oder Bankkarte kann die tägliche und wöchentliche Preisdeckelung in Anspruch genommen werden. Wichtig dabei ist, dass man stets die gleiche Karte nutzt. Die Nutzung einer Kredit- oder Bankkarte hat den Vorteil, dass im Vorfeld der Reise keine Visitor Oyster Card bestellt werden und nach der Reise zurückgesendet werden muss, falls die Rücknahme der Oyster Card am Automaten vor Ort nicht akzeptiert wird, weil es sich zum Beispiel um eine Karte aus einer älteren Charge handelt. Am Automaten werden nur Oyster Cards aus neueren Chargen zurückgenommen. Natürlich kann die Oyster Card stattdessen für den nächsten Besuch in London beliebig lange aufbewahrt werden.
Die Visitor Oyster Card lohnt sich für Vielfahrer (im Schnitt ab drei Fahrten pro Tag) und für Besucher, die Jugendliche im Alter von 11-15 Jahren in ihrer Reisegruppe haben. Die im Vorfeld der Reise bestellten Visitor Oyster Cards werden vor Ort von einem Mitarbeiter an den U-Bahnstationen auf die Jugendlichen eingerichtet. Auf diese Weise erhält der Jugendliche 14 Tage lang automatisch auf jede Fahrt einen Discount von 50 Prozent.
Die London Day Travelcard ist entweder für aufeinanderfolgende 2 oder 3 Tage erhältlich und in den Zonen 1-6 gültig. Sie ist für Fahrten mit dem Bus, der U-Bahn, DLR, Overground und in fast allen National Rail-Zügen nutzbar. Auch die London Day Travelcard muss im Vorfeld der Reise bestellt werden, möglichst mindestens 10 Tage im Voraus. Ob sich der Erwerb einer London Day Travelcard lohnt, hängt davon ab, wie häufig und wie weit man am Gültigkeitstag der Karte mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in London fährt. Die tägliche Preisdeckelung der Oyster Card liegt in jedem Fall unter dem Kaufpreis einer London Day Travelcard. Hinzu kommt bei der Oyster Card aber auch noch der einmalige Anschaffungspreis, der bei Rückgabe nicht erstattet wird.
Einzelfahrscheine, Rückfahrkarten sowie andere Fahrkarten können an den Automaten in den U-Bahnstationen gekauft werden. Es gilt jedoch zu bedenken, dass kontaktloses Bezahlen günstiger ist als das Fahren mit Fahrkarten in Papierform.
Bus, U-Bahn oder Taxi? Mit dem Online-Journey Planer von Transport for London können Londonbesucher ermitteln, welche öffentlichen Verkehrsmittel sie am schnellsten zu ihrem Zielort bringen.
Die weithin als Tube bekannte London Underground ist das älteste und größte U-Bahn-System der Welt und die Lebensader der Stadt. Das gesamte Netz ist in neun Zonen eingeteilt, nach denen der Fahrpreis berechnet wird.
Die mit verschiedenen Namen und Farben gekennzeichneten elf U-Bahnlinien werden von der Docklands Light Railway (DLR) ergänzt, die ebenfalls von Transport for London betrieben wird.
Die Londoner U-Bahn ist von 05.00-00.00 Uhr in Betrieb, sollte jedoch möglichst während der Stoßzeiten - Mo-Fr von 08.00-09.30 und 17.00-18.30 Uhr - gemieden werden.
Busse
Das Busnetz deckt ganz London ab. Barzahlung ist in den Bussen nicht möglich. Empfehlenswert ist die Oyster Card oder die Bezahlung im Bus mit einer Bank- oder Kreditkarte. Für eine Fahrt ohne gültige Fahrkarte wird eine Strafgebühr erhoben. Carnets mit sechs Karten (für jede Zone) sind ebenfalls erhältlich.
Londons berühmte rote Doppeldeckerbusse wurden vollständig durch moderne ein- und zweistöckige Busse von Mercedes Benz ersetzt. Heute fahren die traditionellen roten Doppeldeckerbusse nur noch auf Touristenstrecken in der Innenstadt.
Nach Mitternacht werden die normalen Busse durch Nachtbusse ersetzt (diese sind mit einem "N" gekennzeichnet). Die Benutzung der Nachtbusse ist in der London Day Travelcard und in der Oyster Card mit eingeschlossen. Regional- und Pendelbusverbindungen bestehen zwischen zahlreichen Londoner Bahnhöfen und decken meist Gegenden ab, die mit der U-Bahn nicht zu erreichen sind.
Interessierte Besucher können die Geschichte und Entwicklung des Verkehrssystems der Stadt im neu renovierten London Transport Museum an der Piazza in Covent Garden erkunden.
Boote/Fähren
Auf der Themse werden verschiedene Fahrten angeboten. Zwischen Putney und Banking Riverside verkehren an 24 Anlegestellen regelmäßig Fähren von Uber Boat by Thames Clippers.
Im Sommer verbindet Thames River Boats Westminster mit Hampton Court sowie Turk Launches Richmond St. Helena mit Hampton Court. Ausführliche Informationen über sämtliche Flussfähren (Betreiber, Fahrpläne, Strecken und Fahrpreise) sind bei Transport of London erhältlich.
Mit den unverkennbaren schwarzen Londoner Taxis kann man auf angenehme, wenn auch etwas teure Weise herumkommen, und gleichzeitig die berühmten Taxifahrer ("cabbies") kennen lernen. Gebühren beginnen beginnen bei einem Grundpreis und steigen erst pro Minute dann alle 30 Sekunden an. Es ist üblich, den Fahrpreis mit einem Trinkgeld von 10-15 % aufzurunden. Jedes Taxi hat eine Lizenznummer, und die mit Dienstmarken ausgestatteten Taxifahrer müssen sich an offizielle Regelungen halten. Die Ausbildung der Londoner Taxifahrer - auch als "Knowledge" bekannt - ist äußerst intensiv; angehende Taxifahrer müssen auf einem Moped in der Stadt herumfahren und alle Straßennamen auswendig lernen, um die schwere Abschlussprüfung bestehen zu können.
Nutzen aus den unübertroffenen Kenntnissen der Londoner Taxifahrer zieht Black Taxi Tours of London, die Rundfahrten mit schwarzen Taxis anbieten.
Mit Beschwerden über ein schwarzes Taxi sollte man sich direkt an das Public Carriage Office, 15 Penton Street, London N1 9PU (Tel: (020) 79 41 78 00) wenden.
So genannte Mini-Cabs (i. A. normale Wagen mittlerer Größe) können telefonisch oder direkt bei den vielen Taxiunternehmen in London gebucht werden. Obwohl sie allgemein preiswerter sind als die schwarzen Taxis, gibt es zahlreiche illegale und/oder skrupellose Betreiber, und Fahrgäste sollten sich vorher vergewissern, ob die Firma registriert ist. Besonders spät nachts im West End sollte man sich auf der Straße nicht von einem Mini-Cab zu einer Fahrt einladen lassen.
Die Ultra Low Emission Zone (ULEZ) erstreckt sich auf alle Stadtgebiete Londons. Betroffene Fahrzeuge müssen rechtzeitig vor dem Befahren der ULEZ registriert werden, weil die Bearbeitungsdauer für die Registrierung bis zu 10 Tage dauern kann. Strafzahlungen werden für nicht registrierte Fahrzeuge fällig.
Für das Befahren des Großraums von London wird Mo-Fr in der Zeit von 07.00-18.00 Uhr eine so genannte Congestion Charge (Stau-Gebühr) pro Fahrzeug erhoben.
Die gebührenpflichtige, kameraüberwachte Zone ist durch auffällige Schilder (weißes C in weißem Kreis auf rotem Grund) markiert und erstreckt sich über ganz London einschließlich des Großraums von London.
Die Bezahlung der Gebühr kann bis zu 90 Tage im Voraus oder am Tag selbst vor, während oder nach Durchfahrt der Zone erfolgen; bei Nichtzahlung der Gebühr bis Mitternacht desselben Tages wird ein Bußgeld fällig.
Die Gebühr kann online, an BT Internet-Kiosken, in ausgewählten Geschäften, Tankstellen und Parkhäusern, per Post oder Telefon (Tel: (020) 76 49 91 22 (aus dem Ausland), (0845) 900 12 34 (nur innerhalb von Großbritannien) sowie per SMS-Textmessage über Mobiltelefon bezahlt werden. Es gelten Ausnahmeregelungen (u.a. für Behinderte).
Weitere Informationen über alternative Anreisemöglichkeiten nach London sind bei den Visitor Centres oder online über den Transport for London Journey Planner erhältlich.
Auch wenn die Congestion Charge zur Verkehrsentlastung des Stadtzentrums erste Erfolge zeigt, gehört das Autofahren in London wegen der vielen Staus immer noch zu einem der unbeliebtesten Zeitvertreibe. Auf der Autobahn M25 rund um London und den wichtigen Zufahrtsstraßen in die Stadt kommt der Verkehr besonders an Freitag- und Sonntagabenden oft zum Erliegen, und die vielen Staus führen immer häufiger zu aggressivem Fahrverhalten.
In den vielen NCP-Parkhäusern der Stadt kann man rund um die Uhr parken. Die Gebühren sind unterschiedlich, das preiswerteste NCP-Parkhaus in London befindet sich am Brunswick Centre, Marchmont Street WC1.
Das Parken am Straßenrand ist in London nur begrenzt möglich, sehr teuer und in Bereichen mit einer Zick-Zack-Linie oder doppelten gelben Linie nicht gestattet. An einer roten Linie darf nicht einmal angehalten werden.
Es gibt eine Mindeststrafgebühr für unerlaubtes Parken - das Anbringen von Parkkrallen und das Abschleppen von Fahrzeugen bringen jeweils zusätzliche Gebühren mit sich und sind nicht unüblich. Weitere Informationen sind rund um die Uhr bei der Info-Hotline unter folgender Rufnummer erhältlich (Tel: (020) 77 47 47 47). In vielen Wohngegenden benötigen Anwohner eine spezielle Parkerlaubnis.
Die Bestimmungen unterscheiden sich je nach Mietwagenfirma, normalerweise aber müssen Autofahrer mindestens 25 Jahre alt sein.
EU-Führerscheine sind in Großbritannien gültig; insbesondere wenn diese nicht in englischer Sprache ausgestellt ist, wird ein internationaler Führerschein bevorzugt.
Man benötigt eine Kreditkarte und sollte nachprüfen, was für eine Versicherung im Mietpreis enthalten ist.
Die großen Firmen haben überall in der Stadt Vertretungen, wie z.B.
Avis (Tel: (08 70) 606 01 00.);
Budget (Tel: (08 00) 18 11 81.) und
Hertz (Tel: (08 70) 599 66 99. ).
Die London Bicycle Tour Company, 1A Gabriel's Wharf, 56 Upper Ground SE1 verleiht Fahrräder und bietet auch Stadtführungen auf dem Fahrrad an.