Eine der wenigen Bars, in denen die gängigen Kreditkarten akzeptiert werden, ist das Beckett's, V. Bajcsy-Zsilinszky út. Diese riesige Kneipe hat ausgezeichnetes Essen und ein Publikum, das vor allem aus britischen und irischen Geschäftsleuten besteht, da die Preise für die meisten Ungarn nicht erschwinglich sind.
Nachtleben in Budapest
Überall in Budapest schießen ständig neue Clubs und Diskos aus dem Boden, und so konzentriert sich das Nachtleben nicht auf einen einzigen Bezirk. Kneipen gibt es für jeden Geschmack von anrüchigen Rotlichtbars bis zu ruhigen Cafés, und man hat reichlich Zeit zu experimentieren. Einige Kneipen sind bis zur Morgendämmerung geöffnet, die meisten schließen aber um etwa 04.00 Uhr. Borozos sind billige Weinlokale im Souterrain, in denen man selten Frauen antrifft, besonders nicht ohne Begleitung. Sorozos sind Bierlokale, in denen außerdem gutes, recht preiswertes Essen serviert wird.
Clubs lassen Personen in Shorts und Sportbekleidung nicht immer herein. Die meisten Clubs sind bis mindestens 03.00 Uhr (einige bis 06.00 Uhr) geöffnet. Meist werden keine Kreditkarten akzeptiert, und in einigen Clubs wird auch kein Deutsch oder Englisch gesprochen. Die Budapester Türsteher gehören oft dem organisierten Verbrechen an, deshalb ist es ratsam, nett zu lächeln und seinen Eintritt zu bezahlen.
Das gesetzliche Mindestalter für den Konsum alkoholischer Getränke ist 18 Jahre. Alkohol ist preiswert. Auf keinen Fall sollte man mit Gläsern anstoßen, denn das taten die Österreicher nach der Revolution von 1848/49, wenn ungarische Generäle hingerichtet wurden.
Die besten Veranstaltungshinweise findet man in Budapest wahrscheinlich im kostenlosen Wochenmagazin Open (erscheint donnerstags). Ebenfalls sehr umfassend sind das kostenlose Wochenmagazin Pesti Est und die Zeitschrift Pesti Müsor. Allerdings sind diese beiden Magazine in Ungarisch, und Englisch sprechende Nachteulen sollten sich eher eine Ausgabe der Budapest Week (Internet: www.budapestweek.com) oder der Budapest Sun (Internet: www.budapestsun.com) besorgen. Auch die deutschsprachige Pester Lloyd (Internet: www.pesterlloyd.net) veröffentlicht einen detaillierten Veranstaltungskalender.
Budapest hat eine reiche musikalische Vergangenheit, von dem virtuosen Pianisten Franz Liszt, bei dessen Auftritten die Damen regelmäßig in Ohnmacht fielen, bis zu den Opern von Ferenc Erkel. Im frühen 20. Jahrhundert bereisten Béla Bartók (1881-1945) und Zoltán Kodály (1882-1967) ganz Ungarn, um die schwindenden Volkslieder ihres Landes zu sammeln und für die Nachwelt zu überliefern. Ihre Werke bereichern die heute blühende ungarische Musikszene. Da die Orchester nicht mehr von staatlicher Seite, sondern von privaten Unternehmen gefördert werden, sind die Finanzen knapp. Einige der besten Sänger und Instrumentalisten sind bereits in den Westen abgewandert, ein Trend, der immer noch anhält. Den verbleibenden Instrumentalisten fehlt es häufig an Übung, denn sie müssen zum Überleben oft noch ein oder zwei andere Berufe nebenbei ausüben. Ohne Zweifel aber entschädigen ihr Elan und ihre Leidenschaft für etwaige Mängel an technischen Fähigkeiten.
Karten für die meisten Konzerte sind an der Kartenkasse der Nemzeti Filharmónia, V. Vörösmarty tér 1 (Tel: (1) 318 02 81), erhältlich. Sie können allerdings auch eine Stunde vor der Vorstellung am Veranstaltungsort gekauft werden. Karten für die Ungarische Staatsoper (Internet:www.opera.hu) sind direkt bei der Staatsoper, VI. Andrássy út 20 (Tel: (1) 332 79 14), erhältlich.
Volksmusik wird sehr oft im Petõfi Csarnok in Városliget (Internet: www.petoficsarnok.hu) und im Almássy téri Szabadidõközpont (Almássy-Platz-Freizeitzentrum) veranstaltet.
Kulturelle Veranstaltungen
Beim Budapester Filmfestival (an einem langen Wochenende im Februar) wurden seit seiner Einführung 1969 bekannte Filme gezeigt. Das Budapester Frühlingsfestival ist die größte Veranstaltung der Kunstszene, und Karten sind früh ausverkauft. Der Schwerpunkt dieses Festivals (etwa Mitte März bis Mitte April) liegt auf klassischer Musik, obwohl auch Tanz und Volksmusik aufgeführt werden. Das Budapester Herbstfest (Ende Sept. bis Mitte Okt.) ist eine etwas lässigere Angelegenheit als das Frühlingsfestival und präsentiert Theater-, Film- und Tanz-Aufführungen und Kunstausstellungen.
Einzelheiten zum Ende März stattfindenden Nationalen Volksfestival (Országos Táncháztalálkozó) sind beim Berufsverband der Volkstänzer (Tel: (1) 201 37 66) erhältlich.
Bars in Budapest
Das Café Mediterran, VI. Liszt Ferenc tér, ist bis 02.00 Uhr geöffnet, hat eine freundliche Atmosphäre und eine schöne Terrasse, die im Sommer immer voll besetzt ist.
Das besonders bei jüngeren Leuten beliebte Crazy Café, VI. Jókai utca 30, hat eine Auswahl von über 20 verschiedenen Biersorten vom Fass sowie über 100 unterschiedlichen Flaschenbieren.
Für jene, die sich gerne mal in Englisch unterhalten, ist der Pub Irish Cat, V. Múzeum körút, genau richtig. Er ist täglich bis 02.00 Uhr geöffnet und oft sehr voll. Montags wird hier lateinamerikanische Musik gespielt, dienstags Blues.
Ein etwas älteres Publikum zieht das Night and Day an, VI. Andrássy út 46, und das rund um die Uhr, wie der Name schon andeutet.
Clubs in Budapest
Die Jungen und Schönen zieht es ins E-Play, VI. Teréz körút 55, über dem beeindruckenden Bahnhof Nyugati, um sich die neuesten House-Klänge anzuhören.
Fat Mo's, V. Nyáry Pál út. 11, ist immer gut besucht.
Im Franklin Trocadero Café, V. Szent István körút 15, wird gute Latinomusik gespielt.
Retro hört man im Keller-Club Nincs Pardon, VIII. Almássy tér 2.
Der Old Man's Music Pub, VII. Akácfa utca 13, ist immer sehr gut besucht und eines der besten Nachtlokale der Stadt. Zwischen 21.00 und 23.00 Uhr gibt es Live-Musik.
Das Piaf, VI. Nagymezo utca 25, hat in der oberen Etage eine Pianobar, im Souterrain eine lebhafte Bar mit Tanzfläche.
Trotz seiner abgelegenen Lage in Obuda ist das Supersonic Technicum, III. Pacsirtamezô utca 41, ein ehemaliger Fabrikkeller, so ziemlich das Zentrum der Budapester Undergroundszene. Es gibt hier drei Tanzflächen mit Röhren, Kolben und Brunnen sowie zwei Bars. Die Musik reicht von Goa-Trance, Drum 'n' Bass, Reggae bis zu Techno.
Live Music in Budapest
Kleine Pop- und Volksmusikkonzerte finden sehr oft im Almássy téri Szabadidõközpont (Almássy Platz Freizeitzentrum), VII. Almássy tér 6, statt. Auch Informationen zur Musik der Sinti und Roma sind hier erhältlich. Das Zentraum ist von Oktober bis Mai geöffnet.
Sanfte Jazz-Klänge ertönen im Club Seven, VII. Afácfa ulica 7, einer noblen Café-Bar mit Musik-Club.
In Tanzhäusern (Táncház) wird Volksmusik der Magyaren gespielt, die aus isolierten Gegenden wie Transsylvanien in Rumänien stammt. Besonders freitags sehr beliebt ist das Gyökér Restaurant, VI. Ecke Eötvös utca und Szobl utca, in dem außerdem sehr gute Speisen serviert werden.
Das Kalamajka DH (Belvárosi Ifjusági Muvelodesi Haz), V. Molnár utca 9, wurde von Béla Habmos eröffnet - dem Gründer der Tanzhaus-Bewegung in den Siebzigern - und ist samstags von 20.00-01.00 Uhr geöffnet.
An Montag-, Mittwoch- und Freitagabenden wird im Latin Kocsma, V. Havas utca 2, mexikanische Musik gespielt.
Internationale Stars treten im Népstadion, XIV. Istvánmezei út 1-3, dem größten Sportstadion, auf.
Kleine Pop- und Volksmusikkonzerte finden sehr oft im Petõfi Csarnok, in Városliget, statt.
Classical Music in Budapest
An Freitagabenden finden im Bartók-Haus, II. Csalán utca 29, dem früheren Wohnhaus und heutigen Museum, zu Ehren des großartigen Komponisten Kammerkonzerte mit den besten ungarischen Musikern statt.
Das relativ gut finanzierte Budapest Festival Orchestra, Polgár Str. 8-10, gehört zu den wenigen, die internationalem Standard entsprechen und regelmäßig Gast-Solisten und -Dirigenten einladen.
Im Opernhaus Magyar Állami Operaház auf, VI. Andrássy út 22, ist das Budapester Philharmonische Orchester beheimatet, das 1853 von dem ungarischen Komponisten Ferenc Erkel gegründet wurde und eines der ältesten und renommiertesten Orchester in Ungarn ist.
Das von der Telefongesellschaft MATÁV finanzierte MATÁV-Sinfonieorchester (ehemals Orchester der ungarischen Post) ist ein vielversprechendes Orchester und spielt im MATÁV Zeneház, IX. Páva utca 10-12, das 200 Sitzplätze und eine gute Akustik hat.
Der wichtigste Musikveranstaltungsort in Budapest ist die Zeneakadémia, VI. Liszt Ferenc tér, wo auch die Franz-Liszt-Musikakademie beheimatet ist. Es ist nicht einfach, Karten zu erhalten, da die meisten Veranstaltungen Tage im Voraus ausverkauft sind.
Opera in Budapest
Das riesige Erkel Színház, VIII. Köztársaság tér 30, das im sozialrealistischen Stil errichtet wurde, wird für weniger populäre Inszenierungen der Ungarischen Staatsoper genutzt.
Im ehemals Habsburger Fõvárosi Operett Színház (Städtischen Operettenhaus), VI. Nagymezõ utca 17, wird u.a. auch die beliebteste der ungarischen Operetten, Die Csárdás-Prinzessin von Kálmán, aufgeführt.
Die Ungarische Staatsoper führt ihr Repertoire teilweise im beeindruckenden Opernhaus Magyar Állami Operaház auf, VI. Andrássy út 22. Karten sind vor Ort erhältlich.
Dance in Budapest
Volksmusik und Tanz kann man in den Tanzhäusern (Táncház) erleben. Zu den traditionellen Instrumenten gehören u.a. die erste Geige, der Kontra (eine Viola mit drei Saiten) und der Kontrabass. Manchmal wird auch eine Drehorgel gespielt. Im Kalamajka-Tanzhaus (Belvárosi Ifjusági Mûvelõdési Ház), V. Molnár utca 9, wird Tanz und Unterricht zu den Klängen der Kalamajka-Gruppen angeboten, außerdem treten regelmäßig Dorf-Musikgruppen auf (Mitte Juni bis Mitte Sept. geschlossen).
Das Staatliche Ungarische Folklore-Ensemble (Magyar Állami Népi Együttes), I. Corvin tér 8, führt professionell Volkstanz und -musik auf.
Ein Tipp ist das Ungarische Nationalballett der Staatsoper Budapest, das im Magyar Állami Operaház, VI. Andrássy út 22, beheimatet ist.
Theatre in Budapest
Trotz der schwachen Finanzierung gibt es über 30 Theater in Budapest, die sich vor allem mit einem Repertoire aus Shakespeare und den ungarischen Klassikern über Wasser halten. Die ungarische Art der Schauspielerei ist immer noch sehr formell und recht steif. Vorführungen beginnen um etwa 19.00 Uhr. Die Theaterkassen sind entweder den ganzen Tag oder mindestens eine Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet, Kreditkarten werden nicht akzeptiert. Das Katona József Szinház, V. Petõfi Sandor utca 5, steht in dem Ruf, das beste ungarische Theater zu sein. Dass Ungarn immer noch kein Staatstheater hat, ist allerdings als ein Skandal, für den sich keine Lösung anzubieten scheint.
Culture in Budapest
er Palast der Künste, IX Komor Marcell utca 1, stellt eine einmalige Institution in Mitteleuropa dar, denn das Kulturzentrum setzt auf Traditionspflege, unterstützt Experimentierfreude, fördert klassische Musik, Oper, Tanz, Jazz, Weltmusik, anspruchsvolle Popmusik und bildende Künste. Das Nationale Philharmonische Orchester, der Chor und die Notensammlung, das Ludwig-Museum der zeitgenössischen Künste und das Nationale Tanztheater haben hier gleichermaßen ein neues Zuhause gefunden. Einer der bekanntesten Konzertsäle von Budapest ist der Béla Bartók Nationale Konzertsaal im Palast der Künste.