Die Geschichte von Lissabon
Ihre glücklichsten Tage erlebte die Stadt während des großen Zeitalters der Entdeckungen im 15. und 16. Jahrhundert, als Lissabon die Geschicke eines imposanten Weltreichs lenkte, das sich über zahlreiche Gebiete rund um den Globus erstreckte. Tapfere Abenteurer stachen von dieser Stadt an der Westküste Portugals mit ihren mächtigen Segelschiffen in See und winkten Lissabon zum Abschied, ohne zu wissen, ob sie jemals wieder heimkommen oder sogar nach der Entdeckung von neuen Ländern im Triumph zurückkehren würden.
Überreste dieses goldenen Zeitalters findet man noch heute im Stadtzentrum und weiter außerhalb im Vorort Belém, wo Besucher in die epische Vergangenheit Portugals eintauchen können. Der größte Teil des zentralen Stadtteils Baixa wurde erst im 18.Jahrhundert gebaut, als weite Teile Lissabons, die bei dem großen Erdbeben von 1755 zerstört worden waren, wieder neu aufgebaut wurden. Anders als die meisten europäischen Hauptstädte wurde Lissabon lange Zeit nicht modernisiert, und trotz ihres rauen Charmes galt die Stadt bis weit ins 20.Jahrhundert hinein als von Armut geplagt.
Die vielfältige Vergangenheit ergänzt das neue Gesicht von Lissabon, das sich besonders deutlich am Parque das Nações zeigt, einem futuristischen Spielplatz für Erwachsene, der für die ungeheuer erfolgreiche Expo '98 errichtet wurde. Heute ist der Parque ein Lieblingsort für Besucher und Einheimische zugleich und ein prächtiges Beispiel des städtischen Wiederaufbaus, der eine der heruntergekommensten Gegenden der Stadt völlig umgewandelt hat. Neue Unternehmen lassen sich auch am Stadtrand nieder und ergänzen die bereits etablierten, erfolgreichen Betriebe im Stadtzentrum.
Lissabons Renaissance erlebte im Jahr 2004 einen weiteren Höhepunkt als Austragungsort des Endspiels der Fußball-Europameisterschaft sowie 2005 als Location der MTV Europe Music Awards, was, ähnlich wie die Expo '98, die örtliche Überzeugung auch im Ausland verstärkte, dass Lissabon heute eine der beeindruckendsten Hauptstädte Europas ist.